„Mission? Des hôt a Gschmäckle“

Bei der Himmelfahrtskonferenz 2025 ging es um „Mission im Alltag“

Viele verbinden mit dem Wort Unangenehmes: Druck, Überheblichkeit, Fanatismus. Verständlich – manche Geschichten geben Anlass dazu. Aber Dave Jarsetz, Missionsleiter der Liebenzeller Mission, führte in seiner Predigt in der Martinskirche aus, dass „Mission“ überall ist: Überzeugte Aktivisten, Politiker, Werbefachleute und Influencer werben für ihre Sache, wollen unser Denken verändern und Einfluss nehmen. Sie alle teilen, was sie begeistert und wofür sie stehen. Wir leben in einer „Kultur der Bekehrung“, wie der Theologe Bryan Stone feststellte. Warum also sollten Christen auf Mission verzichten – wo es doch beim Glauben um Liebe, Hoffnung, Vergebung und Ewigkeit geht?

Duftender Lebensstil statt geistlicher Selbstverwirklichung

Die Predigt ermutigte zu einem ehrlichen, spürbaren und echten Lebensstil – einem, der nach Jesus „duftet“. Christen sollten keine „geistlichen Selbstverwirklicher“ sein, sondern ein „Wohlgeruch“. Die Gemeinde in Antiochia aus Apostelgeschichte 11 dient als Beispiel für gelebte Mission im Alltag. Auch heute, so Dave Jarsetz, ginge es nicht darum, perfekt zu sein, sondern authentisch, durchscheinend, mutig, versöhnungsbereit, fröhlich und positiv. Christen sollten nicht mehr für sich selbst leben und auch praktisch Bedürftigen helfen, andere großherzig annehmen und Einheit in Vielfalt leben.

Die Spiegelbilder stimmten in einer Szene auf das Thema des Gottesdienstes ein. Die musikalische Gestaltung übernahmen ein Projektchor und viele Instrumentalisten sowie der Posaunenchor. Wir wurden mit wunderbaren Stücken beschenkt und mit hineingenommen in das Lob unseres Gottes.

Viel Gemeinschaft erlebten wir beim Mittagessen und Kaffeetrinken auf dem Parkplatz des Vereinshauses. Die Kinder nutzten begeistert die Hüpfburg und Spielangebote.

Initiativen des Thinktanks weiterdenken

Nachmittags bestand Gelegenheit, die Arbeit des Thinktanks kennenzulernen. Er besteht aus Personen aus Kirchengemeinde, EC und Landeskirchlicher Gemeinschaft. In Form eines Schreibgesprächs konnte man sich im Vereinshaus in Workshops zu vier vorgestellten Themen äußern, Ideen entfalten und miteinander ins Gespräch kommen.

Welche Angebote sollten an neuen Orten ausprobiert werden? Wie kann unsere Willkommenskultur gestärkt werden? Wie rücken wir das Gebet noch mehr in den Fokus? Welche weiteren gemeinsamen Gottesdienste können wir feiern? Diese Fragen standen im Zentrum. Mit den Ergebnissen wird sich der Thinktank im Herbst weiter befassen und konkrete Schritte einleiten.

Eine rundum gelungene Himmelfahrtskonferenz liegt hinter uns. Wir danken Gott für alle Anstöße, die Gemeinschaft, das gute Wetter – und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich an den verschiedensten Stellen tatkräftig eingebracht haben.